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Andreas Koop: NSCI – Das visuelle Erscheinungsbild der Nationalsozialisten
Verlag Hermann Schmidt, Mainz



NSCI – Das visuelle Erscheinungsbild der Nationalsozialisten

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Andreas Koop

NSCI – Das visuelle Erscheinungsbild der Nationalsozialisten 1920–1945

EUR  32,73

Verlag Hermann Schmidt, Mainz
Das visuelle Erscheinungsbild der Nationalsozialisten 1920 - 1945. 3., überarbeitete und ergänzte Auflage. 176 Seiten mit über 300 meist farbigen Abbildungen, 17,4 x 24 cm, fadengehefteter Festeinband.
Alle Preise netto, zuzüglich Mehrwertsteuer und zuzüglich anteiliger Versandkosten. Irrtum und Preisänderungen vorbehalten. Angebote für Handel, Gewerbe und Industrie. Allgemeine Geschäftsbedingungen © 2018, FontShop HandelsgmbH., Wien.

Die CI des Schreckens

Lange vergriffen, ab sofort wieder lieferbar in einer überarbeiteten und erweiterten 3. Auflage: »NSCI. Das visuelle Erscheinungsbild der Nationalsozialisten 1920–1945«.

Kann und darf man fast 80 Jahre nach der Reichsprogromnacht in Deutschland ein Buch über die »Corporate Identity« der Nationalsozialisten machen? Darf man die geölte Maschinerie der Schreckensherrschaft überhaupt mit einem Vokabular beschreiben, das erst später aufkam und heute als die Grundlage der Unternehmenskommunikation etabliert ist?

Anders herum stellt sich die Frage: Muß man – gerade in Deutschland und Österreich – die Designforschung nicht auch auf diese Zeit ansetzen? Und warum hat es so lange gedauert, bis sich ein forschender Gestalter dieses Themas annahm?

Der Verlag Hermann Schmidt, Mainz hat es vor zehn Jahren gewagt. In sachlicher Distanz und bewußter Anlehnung an die heute übliche Struktur des Entwurfs, der Implementierung und Analyse von CI-Prozessen setzte sich Andreas Koop mit dem Nationalsozialismus auseinander. Und erschloß für eine Generation, die das Dritte Reich nur noch aus Filmen (und deren teils wenig sauber recherchierten Requisite) kennt, die visuelle Welt einer Schreckensherrschaft. Die durch die Analyse ihres Erscheinungsbildes nicht im Ansatz beschönigt wird.

Zum ersten Mal wurde der Nationalsozialismus visuell erforscht.

Was für Gestalter einen vollkommen neuen Zugang ermöglichte, mag für den einen oder anderen Historiker innovativ oder irritierend gewesen sein.

»NSCI« war schnell vergriffen, die Nachfrage ebbte nicht ab. Die zweite erweiterte Auflage erschien 2012 vor dem Hintergrund europaweiter Rezession und erschreckender nationalsozialistischer Aktivitäten in Deutschland und Europa. Die nun vorliegende dritte, wiederum um 16 Seiten erweiterte Auflage trifft auf ein noch einmal dramatisch verändertes gesellschaftliches Umfeld: Die neue Rechte in Deutschland, in Europa, aber auch in Amerika bekennt sich offen zu den Symbolen der Nazizeit und versucht damit die Idee der Europäischen Union zu unterminieren und in Amerika die Schrecken der Nazizeit zu verharmlosen.

Mangelnde echte Integration von Mitbürgern mit Migrationshintergrund und das Gefühl des »Abgehängtseins« scheinen den Boden zu bereiten für Menschen, denen beim Rückblick auf die Zeit zwischen 1933 und 1945 kein kalter Schauer über den Rücken läuft, aus dem politische Verantwortung erwächst.

»NSCI« soll weiterhin die Augen öffnen. Den analytischen Blick schärfen. Zu Designforschung anregen. Und gerne auch zum Nachdenken über die politische Dimension von Gestaltung und der daraus folgenden Verantwortung des Designers. Das Standardwerk zur visuellen Rhetorik des Nationalsozialismus

»NSCI« ist mittlerweile zum Standardwerk für die Analyse des visuellen Erscheinungsbildes der Nationalsozialisten geworden, nüchtern dokumentiert von Andreas Koop, der sich seit Jahrzehnten mit visueller Designforschung und der Gestaltung von Macht beschäftigt.

Eingebettet in die Zeitströmungen der 30er Jahre stellt Koop die Corporate Design Elemente als eine Art Manual vor: Hakenkreuz und Reichsadler, Fahnen und Symbole, die SS-Runen (erstmals in dieser 3. Auflage), die Verwendung von Farbe, Schrift und Typografie bis hin zu Inszenierungen, Architektur und Uniformen.

Andreas Koop öffnet Augen. Nicht nur für den Blick zurück!

Über den Autor: Andreas Koop, geboren 1970, machte sein Diplom (Grafik/Informations-Design) an der Schule für Gestaltung in Ravensburg. Seit 1995 arbeitet er selbstständig – die Designgruppe Koop hat Büros in Nesselwang, Allgäu, und München. Zahlreiche Arbeiten wurden national und international ausgezeichnet. Parallel zur gestalterischen Arbeit unterrichtet er seit 2001 an verschiedenen Hochschulen und forscht im Rahmen eines postgraduierten Programms am Institut Design2context an der ZHDK über die Frage der Beziehung von »Schrift und Macht«. Im Rahmen seiner Tätigkeit als Autor bewegt er sich meist im Spannungsfeld von Zeitgeschichte und Design. Seit kurzen schreibt Andreas Koop regelmäßig in einer eigenen Kolumne für die »novum«.








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