Schön & gut

Eigentlich ist die Swift ja aus einem Abfallprodukt entstanden: einem »übrig gebliebenem« fetten Schnitt der Hollander, ebenfalls ein Font von Gerard Unger. Dessen Strichstärke lag »irgendwie zwischen allen Stühlen«, war aber Mitte der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts für den neuen Auftrag, eine moderne Digitalschrift für Zeitungen zu entwickeln, genau richtig. Sie paßte bis hin zur großen x-Höhe.

Nach intensiven Drucktests beim Erfinder des elektronischen Schriftsatzes, Rudolf Hell in Kiel, bekam die Swift jedoch einen ganz eigenen Charakter: spitz einlaufende Rundungen in die Vertikale, flache Bögen und offene Innenräume. Die Schrift bezieht ihre aktive Qualität vor allem aus der Zwiesprache zwischen Kontur und Binnenraum. Namensgeber war der Mauersegler, an dessen spannende Flugbögen manche Kontur der Swift erinnert.

Ein idealer Font fürs Editorial Design ist Gerard Ungers Font bis heute geblieben. Jetzt legt das deutschen Schriftenhaus Linotype Ungers vielleicht bekannteste Schriftfamilie komplett als OpenTypes vor: Light, Light Italic, Regular, Italic, Medium, Medium Italic, Bold, Bold Italic, Heavy, Heavy Italic, Black Condensed - alle 11 Schriftschnitte unterstützen dank des exklusiven, aufwändigen OpenType COM-Formats insgesamt 48 lateinische Sprachen, also natürlich alle Ostsprachen (Central European) und Türkisch. Im OpenType Pro-Format sind es noch immer 33 lateinische Osteuropa-Sprachen; OpenType Standard hingegen enthält reines Western Encoding.

Eine der ersten Digitalschriften für den Zeitungsdruck: Gerard Ungers Swift.

Noch mehr Fonts:

Gleich downloaden: Swift OT COM / OT Pro / OT Std.