Amtlich

Demos und Praxis sind von der Werbeagentur Odeon Zwo, Hannover, als offizielle IT-Schriften für Kommunikation in Verbindung mit der deutschen Bundesregierung ausgewählt worden. Die Fonts, von Gerard Unger für den Fotosatz entwickelt, sind bei Linotype neu digitalisiert und erweitert worden. Sie unterstützen neben dem westeuropäischen Standard-Layout außerdem osteuropäische Sprachen und Türkisch. Geliefert wird das Paket im OpenType Com-Format, optimiert für die Office-Umgebung, auf einer Hybrid CD für den Mac und PC/Windows.

Gerard Ungers Demos ist 1976 erschienen. Geht man auf die historischen Vorbilder zurück, die Unger für seine Schrift herangezogen haben mag, stößt man auf die Zeitungsschriften Mitte des 19. Jahrhunderts. 1844 veröffentlichte die Schriftgießerei Caslon eine Egyptienne-Version, die als Textschrift konzipiert worden war. In England wurde sie unter dem Namen Clarendon oder Ionic eingeführt. Der Clarendon-Ionic-Typus übte großen Einfluß auf Zeitungsschriften des 20. Jahrhundert aus, weil er aufgrund eines robusten Schriftbildes besser für den Rotationsdruck bei der Zeitungsherstellung geeignet war, als die davor verwendeten klassizistischen Antiquas. Diese Eigenschaften legte Unger auch der Demos zugrunde, ergänzte sie aber mit individuellen Details. Die Demos ist eine Zeitungsschrift der neuen Generation, für Zeitung und Buch gleichermaßen geeignet. Das robuste Schriftbild und die abgerundeten Ecken machen sie sehr strapazierfähig, sie ist auf gute Wort- und Zeilenbildung abgestimmt, erfordert wenig Durchschuß und ist platzsparend. Mit anderen Worten: Sie erfüllt alle Anforderungen, die an gut funktionierende Textschriften gestellt werden.

Gerard Ungers Praxis, 1977 bei Hell erschienen, zeichnet sich wie viele andere Leseschriften Ungers durch ein hohes Bild in den Mittellängen und die offenen Grundformen aus. Die Ecken sind wie bei der Demos etwas abgerundet. Man könnte die Praxisauch als serifenloses Pendant zur Demos bezeichnen, da alle wesentlichen Merkmale beider Schriften übereinstimmen. So ist auch die Praxis sehr widerstandsfähig und gegen nachlässige Bearbeitung weitgehend immun. Selbst in kleinsten Graden ist sie mühelos erfaßbar, benötigt wenig Durchschuß und ist daher ebenfalls eine ausgesprochen raumsparende Type.

Demos und Praxiswerden für die Kommunikation der deutschen Bundesregierung eingesetzt. Von Linotype auf den neuesten technischen Stand gebracht wurden sie - wie alle OpenType COM-Fonts - für die (vielsprachige) internationale Kommunikation und für die Verwendung mit Office-Anwendungen optimiert. Für sie hat Linotype einen erweiterten Zeichensatz, das Linotype Extended European Characterset (LEEC) definiert. Dieser Standard umfaßt 387 Zeichen und bietet damit Unterstützung für 48 (lateinische) Sprachen: Afrikaans, Albanisch, Baskisch, Bosnisch, Bretonisch, Katalanisch, Kornisch, Kroatisch, Tschechisch, Dänisch, Niederländisch, Englisch, Estnisch, Färöisch, Finnisch, Französisch, Friesisch, Friulisch, Gälisch/Irisch, Gälisch/Manx, Gälisch/Schottisch, Gagauz (lateinisch), Galizisch, Deutsch, Ungarisch Isländisch, Indonesisch, Irisch, Italienisch, Karelisch, Ladinisch, Lettisch, Litauisch, Maltesisch, Moldauisch (lateinisch), Norwegisch Polnisch, Portugiesisch, Rätoromanisch, Rumänisch, Saami, Serbisch, Slowakisch, Slowenisch, Sorbisch, Spanisch, Swahili, Schwedisch, Türkisch, Turkmenisch (lateinisch)

Gerard Ungers Demos (links) mit den Schnitten Medium, Medium Italic und Bold...

... und die passende Sans Serif dazu: Praxis (rechts) - von Light bis Heavy.

Noch mehr Fonts:

	Schriftmuster Demos + Praxis
	Einfach downloaden: Demos
	Einfach downloaden: Praxis